Die letzten Wochen waren voll von Veränderungen, neuen Ideen, Absagen, Plänen und Fehlschlägen.
Vor einem Monat berichtete ich, dass wir endlich einen Pflegedienst gefunden haben, der sich täglich am späten Vormittag für 1 1/2 Stunden um mich kümmerte. Es kamen abwechselnd zwei Frauen, die beide sehr bemüht und nett waren. Eine der beiden Pflegekräfte war auch schon eingearbeitet und ich konnte mit ihr alleine sein. Mit den beiden Frauen war ich sehr zufrieden, aber mit der Pflegeleiterin gab es einige Probleme. Es endete dann damit, dass uns gekündigt wurde. Alles in allem hat uns der Pflegedienst eher noch mehr Stress gemacht. Die 1 1/2 Stunden pro Tag waren auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Wir waren auch mit verschiedenen Pflegeheimen in Kontakt und per Zufall wurde in einem Haus, das eine Abteilung für junge Pflege hat, ein Zimmer frei. Das schien erstmal eine tolle Lösung zu sein. Nach Telefonaten bin ich gemeinsam mit meiner Mutter und meiner gesetzl. Betreuerin zu einem Besichtigungstermin dort hin gefahren. In dem freien Zimmer haben wir mit der Pflegedienstleitung alles mögliche besprochen. Einige aus unserem System haben sich von dem Heim auch ein Bild gemacht, das war vorher so abgesprochen. Obwohl es schon einige Bedenken gab, stimmte ich einem Probeaufenthalt zur Kurzzeitpflege zu. Ein paar Tage später sagte jedoch auch dieses Heim ab. Nach einer Teambesprechung kamen sie zu der Entscheidung, dass sie mir mit meinen besonderen Bedürfnissen nicht gerecht werden können. Wahrscheinlich stimmt das auch, aber es war trotzdem enttäuschend. Aber irgendwie war ich auch erleichtert.
Wieder ganz alleine - was nun? Der letzte Arbeitstag vom Pflegedienst war der 15.12., seitdem hatte meine Mutter zum Glück Weihnachtsurlaub. Aber was passiert, wenn sie wieder arbeiten gehen muss?
Im Juli hatte meine Mutter das trägerübergreifende Persönliche Budget beantragt. Bis jetzt wurde der Antrag leider noch nicht bearbeitet. Aber meine gesetzliche Betreuerin hat da mal ordentlich Dampf gemacht und es kommt langsam Bewegung in die Geschichte. In der Hoffnung, dass der Antrag nun schnell bewilligt wird, suche ich schonmal eine persönliche Assistentin. Diese soll sich dann tagsüber um mich kümmern, damit meine Mutter endlich wieder ordentlich arbeiten kann und etwas Zeit für sich hat. Wir suchen nun über mehrere Medien nach einer Assistentin: meine Webseite, die Agentur für Arbeit und die Webseite Assistenz.org. Hoffentlich klappt das!!!
Vor zwei Monaten berichtete ich, dass die Zusammenarbeit mit meiner Therapeutin nun endgültig zu Ende geht. Als die Möglichkeit aufkam kurzfristig in das Pflegeheim zu gehen, dachte ich schon, dass wir Hals über Kopf unsere letzte Stunde hätten. Da sich dieser Weg aber wieder zerschlug, ist uns noch ein bisschen mehr Zeit geblieben. 5 Termine á 25 Minuten, im Zwei-Wochen-Takt. Das bedeutet, dass ich ab März ohne eine Therapeutin da stehe.
Ich hoffe ja immer noch, dass ich im Februar in die Klinik nach Bayern zurück kann, jedoch hat sich die Ärztin noch nicht wieder gemeldet. Ob sie meinen Pflegeaufwand bewältigen können, ist also noch fraglich. Die Klinik hat ein Entlassmanagement, mit dem sie sich verpflichten, mir geeignete, professionelle Begleitung für die Zeit nach der Klinik zu organisieren.
Diese Ungewissheit ist zum Mäusemelken!
Es ist aber auch etwas positives passiert. Dazu gibt es schon sehr bald einen gesonderten Blogeintrag.
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