Arzttermine und MRT

Was für eine Woche!!!

 

Schon so oft habe ich gedacht, dass es nicht schlimmer werden kann. Jedesmal liege ich falsch!

 

Ich will absolut nicht rumjammern. Und ich versuche auch penibel darauf zu achten, dass ich es nicht tue, aber das muss jetzt mal sein: *Seufz* 

 

Ich habe ja schon seit langer Zeit eine Bewegungsstörung, für mehrere Wochen am Stück kann ich nicht richtig gehen, habe eine schlechte Koordination und meine Arme sind zu schwach um Gegenstände zu halten. Nach einer längeren Wartezeit hatte ich nun endlich einen Termin bei einer Neurologin. Ich wollte mich ärztlich abchecken lassen um sicher gehen zu können, dass nichts körperliches dahinter steckt. Die Neurologische Ambulanz liegt hier in Stade mit in dem Krankenhaus, in dem ich auch schon mal für drei Wochen in der geschlossenen Psychiatrie war. Allein der Gang ins Krankenhaus triggerte wieder unschöne Erinnerungen. Meine Mutter begleitet mich natürlich immer, aber es ist trotzdem sehr schwierig für mich. Nunja, die Ärztin untersuchte mich und verschrieb mir ein MRT vom Kopf und vier EEGs.

 

Am 5.11 hatte ich um 16 Uhr meinen Termin bei der Kernspintomographie. Die ganze Woche ging es mir schon ziemlich bescheiden und ich habe mich schon mit dem Gedanken rumgequält, wie es wohl werden wird. Ich habe Klaustrophobie, das heißt ich bekomme Panik wenn ich in zu engen Räumen bin. Als wir ankamen konnte ich schon nicht mehr reden. Meine Mutter hat das für mich übernommen und ich wurden auch recht schnell aufgerufen. Ich sollte in einer winzigen Umkleidekabine alles Metallische ausziehen, da das Gerät ja ein Riesen-Magnet ist. In der Umkleidekabine habe ich schon mega Angst bekommen. Es ging aber auch schnell weiter. Mir wurde ein Zugang in den Arm gelegt und ich sollte mich auf die Liege hinlegen mit der man in das Gerät geschoben wurde. Mir wurde die Höchstdosis Valium gespritzt, damit ich mich entspannen kann. Pustekuchen! Außer dass mir ganz kurz sehr schwindelig wurde habe ich davon nichts gespürt. Ich war zu dem Zeitpunkt schon sehr panisch und konnte mich nicht mehr kontrollieren, sodass ich wie ein kleines Kind weinte. Als mir die Arzthelferinnen dann die Spule über den Kopf gestellt haben ging gar nichts mehr. Ich glaube ich wurde sehr laut und habe alles getan damit diese Spule weggenommen wurde. Ich hätte 30 Minuten ruhig im MRT Gerät liegen müssen.. für mich leider unmöglich. Allein das Geräusch konnte ich nicht ertragen. Ganz abgesehen von der Enge in der Röhre. Ich wollte nur noch weg, einfach flüchten, das war mein einziger Gedanke. Flucht! Die Autofahrt nach Hause war auch die Hölle. Ich musste danach einfach alleine sein. Meine Mutter musste mich zu mir nach Hause fahren, denn ich konnte jegliche Nähe nicht ertragen. Irgendwann gegen 03.30 Uhr in der Nacht konnte ich mich wieder einigermaßen beruhigen. Bis dahin hatte ich Panikattacken. Um ca. 1 Uhr nachts bin ich noch mal nach draußen geflüchtet, ich musste einfach weg. Ich fühlte mich so ausgeliefert und der Kontrollverlust war furchtbar. Ich habe natürlich ganz viele Skills ausprobiert, das heißt Methoden und Dinge die mir helfen mich zu beruhigen, aber nichts hat mir geholfen. Irgendwann bin ich dann auf dem Sofa vor Erschöpfung eingenickt, aber auch sehr schnell wieder hochgeschreckt, weil ich mal wieder Alpträume hatte. Die Untersuchung wäre so wichtig gewesen, ich mache mir echt Sorgen wegen der Bewegungsstörung und so kann es nicht weiter gehen. Aber ohne Vollnarkose werde ich eine MRT Untersuchung niemals aushalten. Die Neurologin meinte aber, dass das nicht ginge. Rational weiß ich ja, dass mir dabei nichts passieren kann. 

 

Nach der schlimmen Nacht, hatte ich heute am 6.11 um 11 Uhr noch meinen ersten EEG Termin, dabei werden die Gehirnströme gemessen. Ich war so fertig mit der Welt, aber zum Glück war die Frau beim EEG sehr freundlich und verständnisvoll. Meine Mutter durfte mit im Raum bleiben und als ich ihr sagte, dass ich so wenig angefasst werden möchte wie möglich hat sie auch sehr nett reagiert. Trotzdem war ich extrem angespannt und bin immer wieder leicht weg dissoziiert. In den nächsten zwei Wochen erwarten mich drei weitere solcher Termine.

 

Ich würde alles dafür geben, ohne diese ständige Angst ins Leben gehen zu können!

 

Auf die Feststellung der Schwerbehinderung warte ich auch immer noch. Der Antrag läuft schon seit einigen Monaten, aber bis jetzt hat sich das Versorgungsamt immer noch nicht gemeldet. 

 

Ich bin auch weiterhin fleißig mit meiner Therapeutin dabei, bei der Diagnosestellung einer weiteren Störung. Meine Therapiestunden sind nach drei Jahren durchgehender Therapie nun ausgelaufen, aber meine Therapeutin, die sehr bemüht ist, versucht trotzdem nochmal bei meiner Krankenkasse 20 Stunden durchzuboxen. Momentan habe ich alle zwei Wochen 25 Minuten Termine, damit wir unsere Zeit so weit wie möglich ausdehnen können.